Dann macht es „Click“

Immer mehr Unternehmen nutzen Social Media

Die Zahlen sprechen für sich:

  • 35 Millionen Deutsche nutzen WhatsApp

  • 28 Millionen Facebook

  • 19 Millionen Facebook-Nutzer sind täglich aktiv

Und trotzdem hegen gerade Chefs kleiner und mittelständischer Betriebe nach wie vor sehr viele Vorbehalte gegen Social Media.
„Das kostet doch alles nur Zeit; Zeit, die ich für wichtigere Arbeiten einsetzen kann“, lautet das Hauptargument.
Das ist allerdings viel zu kurz gedacht. „Wer Facebook, WhatsApp & Co. ignoriert, der ignoriert seine Kunden“, setzt Daniel Fiene, Digitalstratege von RP Online in Düsseldorf, dagegen. Immer mehr Unternehmen erkennen den Trend. Die Budgets für Onlinemarketing wachsen und wachsen. Hier sehen viele Unternehmen die Zukunft. Im Bereich Personalvermittlung ist der Onlinebereich bereits die Zukunft.

Wirklich erfolgreich sind allerdings nur solche Social-Media-Aktionen, hinter denen eine langfristig angelegte Strategie steht und die von Profitextern betreut werden. Nur so ist es möglich, mehrere Onlinetools zu kombinieren – und sie gezielt einzusetzen.

Basis für die meisten Aktivitäten ist eine Unternehmenswebsite. Hier wird platziert, was Bestand hat und nicht so stark von Aktualität beeinflusst ist – quasi die Grundinformationen. Auch diese sollten allerdings schon attraktiv aufbereitet sein, in Optik und Sprache.

Immer beliebter wird die Kombination mit einem Blog. Für dieses Social-Media-Tool sprechen vor allem vier Punkte:

  • Mit kompetenten Beiträgen kann man Aufmerksamkeit erzielen.

  • Man erreicht neue Zielgruppen.

  • Es ist möglich, mit potenziellen Kunden in einen Dialog zu treten.

  • Mit alten Partnern bleibt man im Gespräch.

Dabei funktionieren nur Blogs, die weit über ein plan- und belangloses Posten hinausgehen. Ein Blogbeitrag sollte inhaltlich und sprachlich interessant sein – inhaltlich, indem er dem Nutzer einen Mehrwert bietet, sprachlich, indem er für den Leser unterhaltsam ist. Auf keinen Fall sollte er eine platte Werbung für ein Produkt oder eine Dienstleistung sein. Da steigt der User von heute sofort aus …

Nahezu ideal ist es, wenn es gelingt, mit dem Blogleser eine persönliche Beziehung, eine direkte Kommunikation aufzubauen. Dazu ist es aber erforderlich, dass der Blogger jeden Kommentarbeitrag zeitnah beantwortet. Sinnvoll ist es auch, wenn der Blogger selbst aktiv wird, zum Beispiel indem er eine Frage stellt oder ein Gewinnspiel organisiert. Dann macht es „Click“. Damit ein Blog ins Laufen kommt und regelmäßige Nutzer findet, ist es erforderlich, ihn zu bewerben. Auch das macht man sinnvollerweise über Social-Media-Tools. Am effektivsten dafür ist nach wie vor Facebook. Die hier versammelten „Friends“ sind ideale Multiplikatoren für einen Teaser, der auf einen bestimmten Blogbeitrag hinweist. Bei LinkedIn oder bei XING gibt es für jeden Blogger gleichfalls gute Möglichkeiten, mit inhaltlichen Argumenten auf sich aufmerksam zu machen.

Um eine Website, aber auch einen Blog bekannter zu machen, ist eine gute Platzierung auf den Google-Seiten immer von Vorteil. Im Internet findet man gute Hinweise, wie man sich über Schlüsselbegriffe (Keywords) und geschickte Vernetzung hocharbeiten kann.

Wichtig ist es auch, sich mit anderen Bloggern zusammenzutun. Das geht zum Beispiel, indem man immer wieder mal Blogger, die sich mit einem ähnlichen oder verwandten Thema beschäftigen, auf den eigenen Seiten platziert. Wenn es dann noch gegenseitige Querverlinkungen gibt, ist Verkehr garantiert. Geschickt ist es auch, externe Blogbeiträge zu kommentieren oder andere Blogger zu Kommentaren einzuladen.

Ein Blog ist letztlich – das zeigen auch diese Ausführungen – nur sinnvoll, wenn man ihn aktiv betreibt und pflegt. Es ist nicht damit getan, einfach nur einen werbenden Artikel zu platzieren. Das wird nicht funktionieren. Auch darf man sich nicht von niedrigen Userzahlen ernüchtern lassen. Jeder Blog braucht seine Anlaufzeit. Außerdem kommt es auf die Qualität der Kontakte an. Bei einem Massenprodukt sind 1000 Aufrufe natürlich lächerlich, bei einem mittelständischen Beratungsunternehmen können 100 Kundenkontakte schon sehr viel sein. Und dann ist die Zeit, die man in die Social-Media-Arbeit gesteckt hat, auch gut investiert.

von Joachim Umbach

• Über zehn Jahre Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung, Ravensburg.
• Danach Mediendirektor bei der Muttergesellschaft Schwäbisch Media.
• Heute Blogger und freier Autor.

Artikel erschien in Ausgabe 7 des Zukunft gestalten Magazins

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