Erfolgreich moderieren

-Gemeinsam etwas erreichen

„Guten Abend und herzlich willkommen zu ‚Wetten dass..?‘“ Die meisten Menschen denken beim Thema Moderation an einen blond gelockten Mann mittleren Alters in schriller Kleidung. Aber Moderation ist mehr. Außerhalb des Fernsehens und Radios ist sie ein wichtiger Teil gruppendynamischer Prozesse.

Welche Aufgaben verbergen sich hinter einer Moderation? Welche Rolle muss ein Moderator einnehmen und welche Techniken sollte er beherrschen?

Aufgabe des Moderators ist es, die Gruppe zusammenzuführen und so zu einem gemeinsamen Lernprozess zu finden. Der Moderator ist somit Organisator, Kommunikator und Vermittler in einer Person. Ein Moderator wird dann benötigt, wenn Gruppen oder Teams gemeinsam eine Aufgabe oder Probleme lösen müssen. Er ist methodischer Helfer, der eigene Meinungen, Ziele und Wertungen zurückstellt. Denn seine wichtigste Kompetenz ist die Neutralität.

Die Vorbereitung einer Moderation
umfasst vier wesentliche Bereiche

Um eine Moderation zu übernehmen, braucht es viel Zeit und Vorbereitung. Neben organisatorischen Dingen, zu denen u. a. die Raumplanung, Abläufe, Zeiteinteilung und benötigte Hilfsmittel zählen, muss sich der Moderator inhaltlich mit den Themen, Zielen und Randbedingungen der Gruppe auseinandersetzen. Daraus ableitend ist zu überlegen, welche Moderationstechniken sinnvoll sind und welche Ziele in der vereinbarten Zeit überhaupt erreicht werden können. Die persönliche Vorbereitung und die zwischenmenschlichen Beziehungen während einer Moderation sind von besonderer Relevanz. Denn sie entscheiden über die Gruppendynamik während des Lernprozesses. Auf welche Ziele, Absichten und Erwartungen muss eingegangen werden? Welche Erfahrungen hat die Zielgruppe bisher gemacht? Welche möglichen Konflikte können auftreten?

Auswirkungen von
Gruppengröße und Gruppendynamik

Der Moderator unterstützt jeden Teilnehmer, seinen Platz und seine Rolle in der Gruppe zu finden. So gibt es in allen Gruppen verschiedene Charaktere, z. B. den Erfahrenen, den Feindseligen, den Geschwätzigen oder den Ruhigen. Bei so vielen unterschiedlichen Charakteren hat der Moderator das Einhalten verschiedener nützlicher Regeln besonders streng zu nehmen: kurze Redebeiträge, Konflikte thematisieren, Rückfragen als Klärung von Sachverhalten nutzen und nicht als Kritik. Die Gruppe soll ganz nach dem Motto „Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen“ arbeiten.

Den Standpunkt des anderen zu verstehen ist bei einer kleinen Anzahl Personen einfacher. Besonders die Schüchternen unter uns können sich so besser einbringen und sich aktiv beteiligen. Mit ein wenig Motivation erhöht der Moderator Kreativität und Gruppendynamik. Schließlich hat er neben Zeitmanagement und Lösungswegen die Aufgabe, eine produktive Atmosphäre zu schaffen. In einer großen Gruppe ist das nicht immer möglich. Bei mehr als 30 Personen empfiehlt es sich, in Kleingruppen zu arbeiten. Eine gute Möglichkeit ist es, nach Interessenlage aufzuteilen. Mit einer Gruppenvereinbarung schafft der Moderator einen sicheren und respektvollen Raum. Störfaktoren wie Handy, Zwischengespräche oder Respektlosigkeit können somit beseitigt werden.

Das Ziel der Moderation ist also: Gemeinsam etwas zur Lösung beitragen, das gemeinsam erarbeitete Ergebnis identifizieren und gemeinsam durchsetzen.

von Andrea Mettenberger

www.markante-konzepte.de

Artikel erschien in Ausgabe 6 des Zukunft gestalten Magazins

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